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  Süßwasserpolypen / Hydra sp.
 


Hydren
gehören zu den Nesseltierchen ( Cnidaria) und dort zu einer der vier Untergruppen , den Hydrozoa.  Es gibt 3200 Arten , davon leben einige auch im Süßwasser. Eine Unterscheidung der Arten ist für für Laien fast nicht möglich und erfolgt meistens nach der Funktion der Nesselkapseln. Es gibt sehr viele verschiedene Kapseltypen - sie werden in 3 Haupttypen eingeteilt  - Durchschlagkapseln , Klebekapseln und Wickelkapseln.

Die Größe ihres schlauchförmigen Körpers beträgt etwa 1 cm ohne die Fangarme, die als Kranz / Kränze um die Mundöffnung sitzen. Diese Arme sind sehr dicht mit Nesselkapseln besetzt , wenige sitzen auch am Körper. Aus dem Inneren der Nesselkapseln kann ein Gift abgesondert werden, dass  auf das Nervensystem der Beutetiere  wirkt und sie betäubt ( lähmt) oder tötet.

Hydren - Nesseltierchen - Hydrozoa - Hydra
Auf diesem Bild einer weißen Hydra sieht man, wie lang die Arme im Vergleich zum Körper sind - sie haben eine ziemliche " Reichweite" für den Beutefang.


       Hydren - Nesseltierchen - Hydrozoa - Hydra

Die Tentakeln führen die Beute dann in den Darmhohlraum - unverdauliches wird aus der Mundöffnung wieder ausgeschieden.

Sie sind nur sehr begrenzt bewegungsfähig und haften meistens mit ihrer Fußscheibe auf Blättern, Dekogegenständen oder der Glasscheibe fest. Aber ich habe sie auch schon auf Schneckenhäusern  und Krebspanzern gesehen.

Sie sind sehr gefräßig und können ein mehrfaches ihrer Körpergröße verdrücken , vor allem Wasserflöhe und kleine Insektenlarven, aber auch schon mal ein Garnelenbaby, kleine Krebse und Würmer und frisch geschlüpfte Fische.

In meinen Becken hatte ich bisher nur die grüne Hydra ( Chlorohydra viridissima / Hydra viridis), die nur sehr kurze Fangarme hat und sehr klein bleibt. Diese Art lebt mit Grünalgen ( Zoochlorellen) in Symbiose und sieht deshalb so grün wie eine Pflanze aus.
Im Oktober 08 durfte ich dann auch die weißen Vertreter kennenlernen. Noch häufig ist die gemeine Hydra (Hydra vulgaris attenuata), deren Körper oft verzweigt ist und die bis zu 8 cm lange Tentakeln bilden kann.

Hydren - Nesseltierchen - Hydrozoa - Hydra
weiße Hydra

Sie an der Scheibe zu zerquetschen oder abzuschaben bringt übrigens nichts , genau wie Planarien können sie sich aus kleinsten Stückchen regenerieren.Auf dem Foto oben sieht man, wie sich an der Seite eine Knospe bildet. Später trennt sich dort ein kleiner Polyp ab. Auch geschlechtliche Vermehrung kommt vor. Meist sind sie getrennt geschlechtlich - echte Zwitter sind selten, aber manche können auch das Geschlecht umwandeln. Aus den befruchteten Eiern schlüpfen fertige kleine Polypen. Nur beim Keulenpolyp ( Cordylophora caspia) , der ursprünglich aus dem Meer kommt, geht die Entwicklung über ein Larvenstadium.

Man bekommt sie meistens mit neuen Wasserpflanzen oder Lebendfutter ins Becken. Für das Einschleppen durch Frostfutter etc, gibt es noch keine Beweise, da es noch zweifelhaft ist, ob die Dauerstadien das Einfrieren überleben.  Massenvermehrungen treten vor allem auf, wenn man mit Artemia- Nauplien seine Fischbrut hochzieht - hier habe ich sehr negative Erfahrungen gemacht. Sie saßen dann wirklich überall.

Hydren - Nesseltierchen - Hydrozoa - Hydra

Natürliche Feinde:

Spitzschlammschnecken - Lymnaea stagnalis - diese fressen aber auch  manche Wasserpflanzen. Bei guter Zufütterung hatte ich damit allerdings keine Probleme.
Honiggurami - Colisa chuna
verhungern lassen ( dauert etwa zwei Monate)

Chemische Bekämpfung :
( Kann auch für andere Aquarienbewohner tödlich sein)

Mineralwasser ( sehr wirkungsvoll für Pflanzen vor dem Einsetzen)
Kupferpräparate 
Link -> Flubendazol ( Flubenol)
Auch Panacur soll gegen Hdra helfen , hier liegen aber keine eigenen Erfahrungen vor.


weiterführenden Links:

Aquarium- Kosmos
Steinmanns Gewässerbiologie 

  

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